MEIKE BORCHERS ~ IntraSound
In meinen künstlerischen Arbeiten setzte ich mich mit dem Phänomen der Smartphone-Kultur auseinander, mit der infolge entstandenen Parallelgesellschaft, und dem virtuellen Raum. In der Arbeit IntraSound möchte ich den Betrachtenden einen Zugang zu dem intermedialen Raum zwischen Handys ermöglichen, der für uns nicht-fassbar ist. Ich habe mich für Sound entschieden, da dies ein sinnlicher Zugang zu dem intermedialen Raum ist, beziehungsweise den Raum sinnlich darstellen kann. In vorigen Arbeiten habe ich mich über Videoinstallationen mit dem Thema auseinandergesetzt.
Die Basis des Sounds ist ein Gespräch in einem Gruppenchat, an dem zehn Chatmitglieder teilgenommen haben. Dieses Gespräch wird in die Computersprache ascii codiert. Ascii wird in hexadezimal ausgedrückt. Sprich der Code besteht aus 16 Symbolen. Jedem dieser Symbole wird ein Ton zugeordnet, insgesamt zwei Oktaven.
Für jeden Gesprächsteilnehmenden werden jeweils 16 Töne (von unterschiedlichen Personen) eingesungen. Mittels eines Computerprogramms werden die Nachrichten des Chats erst in ascii, anschließend in Töne umgewandelt, sodass für eine Nachricht eine Tonfolge entsteht. Dadurch, dass die Töne eingesungen sind, erscheint es wie eine Melodie. Wie von dem Chat vorgegeben, werden diese Tonabfolgen chronologisch abgespielt.
Um den intermedialen Raum greifbarer zu machen, kommt aus einem Lautsprecher jeweils nur die Tonfolge der Nachrichten eines Chatteilnehmenden. Daraus ergibt sich die Anzahl von 10 Lautsprechern. Diese werden kreisförmig im Raum auf Kopfhöhe gehängt. Im Laufe der Arbeit, kann es Momente einer Kakofonie geben, jedoch auch Stille. Die Betrachtenden können sich frei im, und durch, den Kreis der Lautsprecher bewegen.
~ Fr 12.7. 10 – 16h bei PUT PUT PUT


*Fotos von Danijel Sijakovic
~ Vita
Geboren 1990 in Hildesheim
seit 2013 Studium an der Kunsthochschule Mainz
2014 Klasse Medienkunst, Prof. Dieter Kiessling